Verkehrssicherheit in Tempo 30 Zonen

Wir sagen Nein zu Piktogramme auf der Straße
Auszug aus der Verwaltungsvorlage.
Rechtslage:
Wer ein Fahrzeug führt, muss sich gegenüber Kindern, hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, dass eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist. Innerhalb geschlossener Ortschaften ist abseits der Vorfahrtsstraßen mit der Anordnung von Tempo-30-Zonen zu rechnen. Die Fortdauer der Zonen – Anordnung kann in großen Zonen durch Aufbringung von „30“ auf der Fahrbahn verdeutlicht werden.
Ist-Zustand
Eine Tempo-30-Zone entspricht dem Ideal, wenn niemand schneller als 30 km/h fahren würde. Dies deckt sich aber nicht mit der Verkehrsrealität. Wir beurteilen daher das Geschwindigkeitsverhalten nach der Durchschnittsgeschwindigkeit (VØ) und der V85 (Geschwindigkeit, die von 85% der gemessenen Fahrzeuge nicht überschritten wird). Die V85 ist ein allgemein gebräuchlicher Maßstab für die Einschätzung der Akzeptanz einer Geschwindigkeitsbegrenzung. Sie sollte höchstens bei 30 km/h liegen.
Da die Unfallstatistik innerhalb der Tempo-30-Zonen bezüglich Unfällen mit nicht angepasster Geschwindigkeit erfreulich unauffällig ist, haben wir bisher eine VØ bis ca. 35 km/h und eine V85 bis ca. 40 km/h als Schwelle für weitergehende Maßnahmen angesetzt. In einzelnen Straßen mit entsprechend höheren Werten haben wir ergänzend zu verstärkten polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen „nachgebessert“ (z.B. durch Aufmarkierung von Parkwinkeln oder Einbau von Fahrbahnverengungen). Da es in allen Tempo-30-Straßen mehr oder weniger Überschreitungen der zulässigen 30 km/h mit unterschiedlichen Geschwindigkeitsspitzen gibt, stellt sich die Frage, ob und wie die Akzeptanz der Geschwindigkeitsbegrenzung durch die Verwendung von „30“-Piktogramme verbessert werden kann.
In den meisten Tempo-30-Straßen verkehren ortskundige Verkehrsteilnehmer. Es fehlt daher nicht am Wissen einer Geschwindigkeitsbegrenzung, sondern am Willen / an der Einsicht. Nach Ablauf einer Einführungsphase entfallen erfahrungsgemäß der Neuigkeitswert der Markierung und damit deren Einfluss auf das Fahrverhalten. Jedenfalls liegen der Verwaltung keine objektiv verwertbaren Erkenntnisse vor, wonach der Einsatz der Piktogramme zu einer relevanten Verminderung des Geschwindigkeitsniveaus führt.
Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen keine zusätzlichen Piktogramme auf die Straßen anbringen zu lassen.

Für die Fraktion
Siegfried Meßner

Siehe dazu Lokales aus der Presse:
Neu-Ulmer Zeitung
Süd-West-Presse

(SiMe)