Entwicklung der Sportstätten im Bereich der Stadt Neu-Ulm

Trotz Einstellungen im Haushalt 2023 sind vorgesehene Investitionsprojekte für Sportplätze und Sporthallen noch nicht angefangen oder fertiggestellt. Und es fehlt immer noch ein Projektzeitplan für den bereits beantragten Sportentwicklungsplan. Aus diesem Grund stellen die Stadtratsfraktionen CSU, JU und PROneu-ulm nachfolgenden Antrag:

„Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Albsteiger,

im Zusammenhang mit der Sportstättenentwicklung in Neu-Ulm möchten wir – die CSU/JU-Fraktionsgemeinschaft und die Fraktion ProNeu-Ulm, den folgenden Antrag einbringen, der im jeweils zuständigen Gremium beschlossen bzw. die Verwaltung beauftragt werden soll:

Die Verwaltung wird beauftragt, die für 2023 vorgesehenen Investitionsprojekte für Sportplätze und Sporthallen zügig in 2023 durchzuführen.
Die Verwaltung wird beauftragt, bis spätestens 15.10.2023 im zuständigen Gremium nunmehr einen Projektzeitplan mit den notwendigen organisatorischen, zeitlichen, finanziellen und personellen Eckpunkten für das Verfahren zur Erarbeitung des Sportentwicklungsplans vorzulegen.

Begründung:
Zu Ziff. 1
Im Haushaltsplan 2023 sind unter den Haushaltsstellen 5610 Sportplätze und 5650 Turn- und Sporthallen bereits notwendige Positionen für Investitionen in die stadteigenen Sportstätten eingestellt für 2023, welche derzeit noch nicht ausgeführt bzw. noch nicht fertig gestellt sind. Dies gilt unter anderem auch für den Bau einer Flutlichtanlage, die dringend erforderlich ist (HH-Stelle 5610.9350) und Umkleidegebäude, automatische Beregnungsanlagen usw.
Zu Ziff. 2
Bereits mit Schreiben vom 16.10.2019 hat die CSU-Stadtratsfraktion beantragt, die Verwaltung zu beauftragen, ein Konzept zur Entwicklung der im Bereich der Stadt Neu-Ulm gelegenen Sportstätten auszuarbeiten, auf dessen Grundlage der Bestand und der künftige Bedarf an Sportstätten einschließlich des benötigten Sanierungsaufwands bei vorhandenen Sportstätten und des Investitionsbedarfs für ggf. neue Sportanlagen, ausgerichtet auf einen mittelfristigen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren, dargestellt werden kann. An der kooperativen Ausarbeitung des Konzepts sollten u.a. Sportvereine und Schulen bzw. Schulträger im Bereich der Stadt Neu-Ulm beteiligt werden. Am 07.06.2021 haben wir uns in einem weiteren Antrag für eine Einplanung des Projekts im Haushalt 2022 ausgesprochen.
Dieser Antrag konnte insbesondere aus Haushaltsgründen in den Jahren 2020 und 2021 nicht weiterverfolgt werden. Mittlerweile ist die haushaltsmäßige Abwicklung dieses Verfahrens in den Haushaltsjahren 2023 und 2024 eingeplant.
In Anbetracht der seit dem ursprünglichen Antrag von 2019 vergangenen Zeit möchten wir uns für einen baldmöglichsten Beginn des Projekts aussprechen. Das Verfahren mit den mindestens im Antrag von 2019 für notwendig erachteten Verfahrensschritten ist aufwändig z.B.:
Erarbeitung des Konzepts in Kooperation mit den Vereinen, Schulen und Schulträgern,
Bestandsaufnahme, Plausibilisierung und Interpretation vorhandener statistischer Daten zu Sportvereinen und Sportaktivitäten und Sportstätten,
Beschreibung von stadt- und sozialräumlichen Herausforderungen und Potenzialen vor dem Hintergrund der Stadtentwicklung Neu-Ulms bis 2030,
Organisation und Dokumentation eines kooperativen Diskussions- und Planungsprozesses zur künftigen Sportentwicklung in Neu-Ulm mit den Sportvereinen und anderen relevanten Akteuren.
Kooperative Erarbeitung von Zukunftsszenarien zur Sportentwicklung in Neu-Ulm zur Ausrichtung und Organisation des Vereinssports und des Individualsports sowie zur Verknüpfung von Sportstätten
Kooperative Erarbeitung von Zielen und Vereinbarungen zur Entwicklung des Breiten- und des Spitzensports, des Gesundheits- und Präventionssports sowie der Angebote für bestimmte Zielgruppen und Aufgabenstellungen.
Kooperative Erarbeitung von Anforderungsprofilen für die Weiterentwicklung vorhandener Sporthallen, Sportstätten, Sportplätzen, Sondersportanlagen, Bäder, Umkleiden, Vereinsheime.
Konzeptionelle und bauliche Bewertung der vorhandenen Sportanlagen und Sporthallen.
Berechnung und Bilanzierung des Sportstättenbedarfs der Stadt; Abstimmung der Ergebnisse mit der Schulentwicklungsplanung.

Wir sollten daher baldmöglichst mit dem Verfahren beginnen. Als ersten Schritt hierzu sehen wir die Vorlage eines entsprechenden Projektzeitplans.
Wir möchten gerade in Zeiten, in denen es schon aus Haushaltsgründen um einen noch gezielteren Einsatz knapper Finanzmittel auf der Basis eines schlüssigen Sport(stätten)entwicklungsplanes gehen müsste, auch ein Zeichen in Richtung der Sportvereine und des Schulsports senden. Nach coronabedingter Zwangspause für Kinder, Jugendliche, Trainer/innen, Übungsleiter/innen und die vielen Ehrenamtlichen in den Sportvereinen und den Auswirkungen des Ukrainekriegs könnte mit einem entsprechenden Sportentwicklungsplan ein Weg aufgezeigt werden, wie die Stadt sportliche Qualität und Quantität unterstützen könnte.
Wir möchten Sie nun darum bitten bzw. wir beantragen, die Frage des Sportentwicklungsplanes im Sinne unseres heutigen Antrags zur Beratung in den zuständigen Gremien der Stadt vorzusehen.
Besten Dank für die Mühe.

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Stingl, Hans-Georg Maier, Rico Schlegel, Dr. Bernhard Maier, Dr. Thomas Ott, Tanja Fendt, Siegfried Meßner“